Ernährung - Wachsenlernen | Lerntraining | Diana Rohrbeck

E wie Ernährung – aus “Kinder mit LRS stärken”

Blogbeitrag Diana Rohrbeck Ernährung

Bei Konzentrationsschwierigkeiten und deren mögliche Ursachen denken die meisten an leichte Ablenkbarkeit oder fehlende Entwicklungsschritte. Den wenigsten kommt dabei ein Gedanke an die Ernährung in den Sinn. Gerade hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Ernährung unter der Lupe

Ich werfe nun ein paar Fragen in den Raum, die Sie in Ruhe auf sich wirken lassen können. Ich möchte betonen, dass keiner dieser Punkte eine Erklärung dafür sein muss, warum ein Kind sich in der Schule oder Zuhause nicht seinen Alter entsprechend konzentrieren kann. ABER diese Punkte können einen Baustein darstellen, der im Gesamtkomplex dazu führt, dass ein Kind nicht sein volles Potenzial entfalten kann.

  • Frühstückt Ihr Kind, bevor es aus dem Haus geht, sodass es gestärkt in den Tag starten kann?
  • Was ist im Frühstück enthalten? Ist das Frühstück nährstoffhaltig und sättigend?
  • Was isst Ihr Kind über den Tag?
  • Sind die Pausen in der Schule so gestaltet, dass die Zeit für kleine Zwischenmahlzeiten ausreichen ist? Ist die Zusammensetzung des Schulfrühstücks so, dass es sich gut in kleine Portionen aufteilen lässt?
  • Isst es auch vor oder während des Lernens? Wenn ja, woraus bestehen diese Mahlzeiten?
  • Ist Ihr Kind oft „überfressen“ von sehr großen und ermüdenden Portionen?
  • Ist abends genügend Zeit zwischen der letzten Mahlzeit und dem Schlafen?
  • Wie viel Zeit liegt generell zwischen den einzelnen Mahlzeiten?
  • Hat der Körper über den Tag ausreichend Wasser bekommen?
  • Ist die Ernährung generell abwechslungsreich?
  • Erkennt Ihr Kind, wenn es Hunger hat beziehungsweise satt ist? Spürt es den Unterschied zwischen Appetit und Hunger?

Sie sehen, meine Fragen beziehen sich nicht nur auf die Zeiten in der Schule, sondern umfassen den ganzen Tag.

 

Du bist, wie du isst

Ernährung beeinflusst unseren Alltag mehr, als wir uns vorstellen können. Um Ihnen einen Einblick zu geben, in welchen Bereichen Sie die positive Entwicklung Ihres Kindes während seiner Schulzeit beeinflussen können, werde ich nun ein paar wesentliche Aspekte der Ernährung genauer beleuchten.

1. Zucker

Süße Sachen schmecken lecker, keine Frage, doch geben sie dem Körper nicht die Energie, die er benötigt. Ich würde es nicht so ausdrücklich betonen, wenn ich nicht immer wieder Kinder begegnen würde, die ihren Hunger mit dem falschen Lebensmittel zu stillen versuchen. Zucker befindet sich in so vielen alltäglichen Speisen, auch ohne, dass wir ihn zusätzlich hinzufügen. Ich bitte Sie von Herzen darum, den Zugang zu Süßigkeiten in Ihrem Haushalt zu beschränken. Der Leitsatz „Was nicht im Schrank liegt, darüber muss auch nicht diskutiert werden“ kann Ihnen viele Auseinandersetzungen ersparen. Denn Fakt ist: Kinder, die bereits in ihren jungen Jahren Übergewicht haben, kämpfen damit meist ihr Leben lang. Der menschliche Organismus strebt grundsätzlich nach dem Zustand der höchsten Kalorienaufnahme. Und genau das macht es auch mit größter Disziplin so unfassbar schwer, sich von seinen überflüssigen Pfunden wieder zu verabschieden.

Erwachsene, die mit Ihrem Gewicht und Ihrem Körper zufrieden sind, haben alle Möglichkeiten, ihr Leben so zu führen, wie sie es gerne möchten.

Kinder dagegen können sich dem Sportunterricht, den Spielen auf dem Pausenhof oder den Aktivitäten während der Klassenfahrt jedoch nicht entziehen. Das Selbstbewusstsein leidet, wenn sie mit Ihren Freunden und Klassenkameraden nicht mithalten können. Selbstbewusstsein kann man nicht lernen, man muss es fühlen. Wenn diese eigentlich schönen und selbstverständlichen Bestandteile der Schulzeit zur Qual werden, dann tragen wir Erwachsenen hierfür die Verantwortung.

2. Zu viel

Zu große Portionen, die über den tatsächlichen Hunger hinaus gehen, werden schwerer verdaut. Jeder von uns kennt das Gefühl: Der letzte Bissen war zu viel und nun überkommt einen die Müdigkeit. Jetzt heißt es, Arschbacken zusammenzukneifen und aktiv werden oder auf dem Sofa zu versacken.

Können wir von Kindern tatsächlich erwarten, dass sie bei einer leckeren Mahlzeit rechtzeitig aufhören zu essen? Gelingt uns das denn immer?

Sie sehen, worauf ich hinauswill: Wir Erwachsene müssen das richtige Maß finden und vorgeben. Dabei kann es entscheidend sein, WAS auf dem Teller liegt. Während fettige und kalorienhaltige Speisen nur bis zum Sättigungsgefühl zu sich genommen werden sollten, dürfen Obst und Gemüse auch über den Hunger hinaus genießt werden, ohne den Körper in eine Art „Fresskoma“ zu versetzen.

Versetzen Sie sich am besten in folgende Situation: In welchem Moment sind Sie wohl in der Lage, den Bericht für den Chef fertig zu machen? Nach einem schönen saftigen Rumpsteak mit Pilzsoße und Kroketten und zum Nachtisch einer Kugel Schokoeis mit heißen Himbeeren und Sahne? Oder eher nach einem knackigen Salat mit karamellisiertem Ziegenkäse und Preiselbeeren?

Ermöglichen Sie Ihrem Kind, im Anschluss an die Mahlzeit gestärkt in die Hausaufgaben zu starten, anstatt sehnsüchtig Richtung Sofa zu schauen.

3. Zu wenig

Ebenso kann auch Hunger die Konzentration einschränken. Für manche Kinder sind die Pausen zwischen den Mahlzeiten schlicht zu lang und ein kleiner Snack würde ihnen helfen, wieder neue Energie zu tanken. Das können unter anderem Nüsse, Apfelstückchen oder andere Rohkost. Wie oben bereits erwähnt, sollten diese Energielücken keinesfalls mit Süßigkeiten gefüllt werden.

4. Unverträglichkeiten

Hat Ihr Kind (vielleicht noch unentdeckte) Unverträglichkeiten oder Allergien, die dem Körper Kraft rauben und ein dauerhaftes Unwohlsein verursachen?

Kinder können nur auf eine beschränkte Anzahl von Jahren zurückblicken, in denen sie Lebenserfahrung sammeln konnten. Oft können sie deshalb gar keinen Vergleich ziehen zum Normalzustand.

Bei einem Jungen entwickelt sich nahezu jeder Infekt zu einer spastischen Bronchitis. Kälte oder Anstrengung triggern seine Hustenanfälle. Fragt man ihn, ob er sich körperlich fit fühlt, bejaht er dies. Nach einer ausführlichen Diagnostik bekommt er ein Spray, um das Risiko eines späteren Belastungsasthmas zu verringern. Seine Leistungen im Sport und während seiner Freizeitaktivitäten haben sich daraufhin massiv gesteigert. Er selbst kannte diesen Zustand gar nicht und ist total überrascht über seine eigenen Fähigkeiten.

Ein Mädchen ist häufig müde und fühlt sich erschöpft und unkonzentriert. Sie wünscht sich mehr Energie am Tag, weiß aber nicht, wie sie diese erreichen kann. Durch Zufall wird bei ihr während einer Untersuchung eine Nahrungsmittelunverträglichkeit festgestellt. Weitere Tests folgen, weitere Unverträglichkeiten kommen zutage. Die Familie stellt daraufhin ihre Ernährung um. Erst dadurch macht sie die Erfahrung, dass Bauchschmerzen und Übelkeit nicht normal sind. Sie kannte dieses Gefühl gar nicht. Wie sollte sie also wissen, wie sich Bauchschmerzen anfühlen, wenn es für sie bis dahin gar kein Leben ohne Bauchschmerzen gab.

Kein Zucker ist auch keine Lösung

Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich unbedingt klarstellen: Ich bin kein Feind von Süßigkeiten! Ganz im Gegenteil bin ich selbst eine ziemliche Naschkatze. Dieser Artikel bezieht sich jedoch vorrangig auf Lern-Leistungsprobleme und wie man Konzentrationsflauten entgegenwirken kann. Demzufolge können süße Kleinigkeiten gerne eine nette Freude für zwischendurch bleiben – sollten jedoch die gesunden und für die körperlichen und geistigen Leistungen absolut notwendigen Mahlzeiten nicht ersetzen!

Fazit zur Ernährung

Generell gilt: Eine ausgewogene und regelmäßige Ernährung ist wichtig, damit der Körper den Anforderungen des Tages gewachsen ist! Nicht jeder Stoffwechsel funktioniert gleich. Demzufolge ist es auch beim Thema Ernährung wichtig, auf das eigene Gefühl und die eigenen Erfahrungen zu vertrauen. Einseitige Ernährung macht uns träge – den Körper und den Geist!

Und Lebensmittel, die eindeutig nicht gut sind, dürfen gerne im Geschäft auf einen anderen Besitzer warten.

KÖRPERHALTUNG ALS SPIEGEL DES SELBSTBEWUSSTSEINS

Finden Sie die Körperhaltung Ihres Kindes auffällig? Zu schlaff? Zu angespannt?

Dann sollten Sie vielleicht mal einen Blick in diesen Artikel werfen.

Ob eine schlechte Körperhaltung die Ursache ist für Lern-Leistungsprobleme oder andersherum, kann nicht abschließend geklärt werden. Doch dass es einen Zusammenhang gibt, kann nicht mehr von der Hand gewiesen werden.

 

Blogbeitrag Diana Rohrbeck Körperhaltung und LRS

ES GIBT KEINE EINFACHEN LÖSUNGEN FÜR KOMPLEXE PROBLEME

Probleme in der Schule können selten isoliert bezogen auf ein einzelnes Unterrichtsfach betrachtet werden. 

Meist sind sie eine explosive Mischung aus fehlendem Wissen, mangelndem Selbstbewusstsein und noch ein paar unbekannten Komponenten.

Sie sind der Experte für Ihr Kind! Gehen Sie gemeinsam auf Spurensuche, um Ihr Kind optimal zu unterstützen. 

HABEN SIE VERTRAUEN IN SICH UND IHR KIND

Ihre größte Superkraft als Eltern ist es, dass Sie der größte Experte für Ihr Kind sind.

Vertrauen Sie auf Ihre Intuition, auf Ihr Gefühl und auf die Beziehung zu Ihrem Kind!

Nehmen Sie die Dinge in die Hand und besorgen Sie sich das nötige Wissen, um Zusammenhänge verstehen zu können – so werden Sie die richtigen Entscheidungen treffen für Ihr Kind und Ihre Familie!

ALLES ZUSAMMEN IN EINER LEKTÜRE

Sie hätten gerne alle Tipps aus der Reihe “Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche stärken” kompakt in einem Buch? Das können Sie sehr gerne haben!

Der große Vorteil an einer “echten Lektüre” ist die Veranschaulichung: Machen Sie sich Notizen über Erfolge oder Hürden. Lassen Sie Ihr aktuelles Ziel aufgeschlagen auf dem Kühlschrank liegen. Und nutzen Sie den besseren Überblick über all die Punkte, die Sie interessieren.

MEHR INFORMATIONEN, ABER GUT PORTIONIERT

Wünschen Sie sich mehr Informationen zu den Themen Lese-Rechtschreibschwäche und den damit verbundenen Schwierigkeiten im Alltag? Aber im Moment ist einfach nur alles total unübersichtlich und eigentlich zu viel?

Dann melden Sie sich doch hier zu meiner “Post für mehr Freude beim Lernen”, dem Newsletter von Wachsenlernen, an und bekommen Sie wöchentlich eine E-Mail von mir – thematisch aufeinander aufbauend und gut portioniert.

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