H WIE HEFTFÜHRUNG
H wie Heftführung
Heftführung – wo soll uns das Heft denn hinführen? Auf jeden Fall nicht Richtung Tonne. Die Mitschriften aus dem Unterricht und den Hausaufgaben haben eine weit größere Bedeutung, als wir Ihnen im Alltag zugestehen.
Von Schülerinnen und Schülern (und leider auch Lehrerinnen und Lehrern) werden sie manchmal recht stiefmütterlich behandelt. Ich höre immer wieder Aussagen wie „Ich weiß nicht mehr, was wir da genau gemacht haben. – Wir brauchten das nicht abzuschreiben.“ Klingt erst einmal harmlos. Doch spätestens bei den Vorbereitungen auf eine Arbeit oder einen Test wird es dann brenzlig.
In einem Heft oder einem Hefter befinden sich nämlich nicht nur ein paar unzusammenhängend aufgeschriebene Sätze und wilde Blättersammlungen! Sie stellen vielmehr das gesammelte Wissen eines Unterrichtsfaches dar. Eine gute Heftführung kann ein wahrer Lernschatz sein.
Mitschriften aktivieren verschiedene Lernkanäle
Das Abschreiben von Tafeltexten (oder Smartboard, etc.) fördert gleich mehrere Kompetenzen:
Da es oft schnell gehen muss, werden die handschriftlichen Fähigkeiten erweitert. Auch unter Zeitdruck leserlich zu schreiben, fällt Schülerinnen und Schülern häufig schwer. Ein gutes Schriftbild auch bei wenig Zeit ist jedoch eine wichtige Voraussetzung dafür, um in Prüfungssituationen beispielsweise ausreichend Zeit für die Selbstkontrolle zu haben.
Außerdem verfeinern Schülerinnen und Schüler ihre Orientierung im Raum, denn das Tafelbild passt nicht immer 1:1 auf eine A4-Heftseite. Abstände zum Seitenrand einschätzen zu können und Schriftgrößen zu variieren, muss allerdings geübt werden.
Auch stellt der Prozess des Abschreibens ein Training der Wahrnehmungskompetenzen dar. Die meisten Lehrkräfte wiederholen mündlich noch einmal das Geschriebene oder machen Ergänzungen. Schülerinnen und Schüler sollten in der Lage sein, mehrere Sinneseindrücke parallel wahrnehmen zu können, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und ihren Fokus bewusst zu legen.
Der Verzicht auf Mitschriften nimmt den Kindern also zahlreiche Lernmöglichkeiten, die durch Arbeitsblätter nicht ersetzt werden können.
Routinen der Heftführung früh trainieren
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Kinder darin geschult werden, ihre Unterlagen nicht nur zu archivieren, sondern auch mit ihnen arbeiten zu können! Spätestens zur Prüfungsvorbereitung sind die eigenen Unterlagen kein überflüssiges Beiwerk des Unterrichts mehr, sondern notwendiges Handwerkszeug. Lesbarkeit, Farben, unterstrichene Überschriften, Übersichtlichkeit und Vollständigkeit sind hier nur ein paar Begriffe, die ich in diesem Zusammenhang nennen möchte. Erscheinen die eigenen Arbeitsmaterialien zur Vorbereitung auf eine Klassenarbeit unnütz, so ist dies ein guter Grund, um neue Strukturen zu etablieren. Ordnung im Kopf fängt beim Auge an!
Und wieder wird ein Lernkanal aktiviert
Die Mitschriften aktiv in die tägliche Lernroutine einzubauen, schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe:
1. Die Kinder erkennen die Notwendigkeit, dass ihre Unterlagen lesbar, vollständig und übersichtlich sein sollten, um mit ihnen lernen zu können.
2. Ein täglicher Blick in die Aufzeichnungen machen die Kinder handlungsfähig für kommende Unterrichtsstunde. Denn wer weiß, was war, kann besser mitreden und verstehen, was als Nächstes kommt.
Eine regelmäßige Kontrolle der eigenen Mitschriften mindert den Stress vor der Arbeit. Zusätzlich wird beim (bewussten!) Durchblättern der eigenen Unterlagen ein weiterer Lernkanal angesprochen: Denn das Gehirn speichert nicht nur die Information als solche ab, sondern vor allem ihre Darstellung in Form einer Tabelle, eines Schemas oder einer farblichen Hervorhebung.
Oft werde ich gefragt: „Wie können wir üben für den nächsten Test?“ oder „Woher weiß ich, was ich mit meinem Kind wiederholen sollte?“
Die Antwort ist so banal wie genial: Das, was im Unterricht besprochen, geübt und aufgeschrieben wurde. Doch genau dafür braucht es taugliche Aufzeichnungen.
Üben Sie mit den Kindern gemeinsam, die Materialien eines Faches vor Unterrichtsbeginn noch einmal durchzugehen. So wird nicht nur die Ordnung zur täglichen Routine, sondern es sind auch alle auf dem gleichen (Wissens-)Stand.
Struktur und Übersicht als Teil der Prüfungsvorbereitung
Insbesondere in Phasen der Prüfungsvorbereitung sind strukturierte und übersichtliche „Charaktere“ meist deutlich im Vorteil.
Diese Sammlung von Strukturierungshilfen (Klick) habe ich für meine Trainingskinder erstellt. Vielleicht ist dies ja auch bei Ihnen gerade ein aktuelles Thema.
Mit ausreichend Platz für
- Termine (Abgabetermine, Fristen, Prüfungstermine)
- Themenlisten (zu lernende Themen)
- To-Do-Listen (wichtig, damit im Stress nichts verloren geht)
- Lernpläne (Einteilung der Themen auf Wochen und Tage)
FÜR MEHR ÜBERSICHT IM FACH DEUTSCH
FÜR MEHR ÜBERSICHT IM FACH ENGLISCH
PASSIVES LERNEN
Eine gute Heftführung kann dazu beitragen, jede Menge zu lernen, ohne aktive Zeit am Schreibtisch verbringen zu müssen!
Eine klare Strukturierung und die Zusammenfassung aller wichtigen und relevanten Informationen, erleichtern es dem Gehirn, Inhalte zu erfassen und abzuspeichern.
Warum also diese Chance nicht nutzen?
LERNEN SIE MEIN ANGEBOT KENNEN
- Beratungsgespräche
- Lerntraining bei Lese-Rechtschreibschwäche oder Legasthenie
- fortlaufende Kinderkurse für die Bereiche Lesen, Rechtschreibung, Handschrift & Englisch bei LRS
- Nachhilfe in den Fremdsprachen
- Unterrichts- und Fördermaterialien
- Korrekturlesen
- Unterstützung in Übergangsphasen