M WIE MISSERFOLGSVERMEIDUNG
Jeder kennt sie – die großen Strategien, die zum Erfolg führen sollen! Doch was ist, wenn der ersehnte Erfolg nicht einsetzt? Misserfolge fühlen sich doof an – immer!
An dieser Stelle erzähle ich Eltern gerne das typische Beispiel vom VHS-Kurs: “Spanisch lernen in nur 10 Lektionen!”, “Gesünder leben mit Yoga!” oder “Buchhaltung in fünf Schritten!”. Am Anfang steht die Motivation und die ist riesig! Doch wie gehen wir damit um, wenn es doch nicht so schnell und so leicht klappt, wie in der Kursbeschreibung versprochen? Richtig! Wir sagen uns “Ach verdammt, ich lass es jetzt sein. Vielleicht habe ich in der nächsten Runde einen besseren Start.” Und damit Adé Herausforderung, auf Wiedersehen Hürde, Machs gut innerer Schweinehund!
Hat ja schließlich auch keine Konsequenzen außer eine in die Sand gesetzte Anmeldegebühr.
Kinder haben diese Möglichkeit nicht. Einmal in der Schule angekommen, müssen sie das System durchlaufen, ganz egal wo sie gerade stehen, egal, wie schwer der Anfang war, unabhängig davon wie ätzend die anderen Kursteilnehmer sind. Einen Weg zurück gibt es nicht.
Wenn ich mir diesen Fakt vor Augen halte, wird mir immer wieder aufs Neue bewusst, wie schonungslos hart unser Schulsystem sein kann. Es fragt nämlich nicht danach, ob sich die Kinder bereit fühlen, ob sie eine gute oder schlechte Phase haben oder ob es gerade vielleicht Wichtigeres in ihrem Leben gibt. Sie müssen da durch. Immer lächelnd, nie aufbegehrend, immer leistungsorientiert und motiviert.
Ganz ehrlich? Wäre die Schule ein VHS-Kurs, wäre er schon längst aus dem Programm gestrichen worden! Wegen zu schlechter Bewertungen.
Misserfolgsvermeidungsstrategien sind überlebensnotwendig
Kinder sind sehr einfallsreich darin, um Misserfolg zu entgehen! Bei uns Erwachsenen wäre es die Abmeldung vom Kurs. Warum soll ich mir den auch antun, wenn er meine Stimmung negativ beeinflusst? Wenn ich keine Erfolge sehe?
Auch Kinder vermeiden Misserfolge. Ihr Verhalten ist dann keinesfalls als bösartig oder durchtrieben zu werten, sondern als Hilfeschrei und Notsignal!
Hatten Sie bei Ihrem Kind schon einmal das Gefühl, dass es um keine Ausrede verlegen ist? Ständige Ausflüchte und Ablenkungen begleiten die Hausaufgaben? Dann wäre genau jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt, um einmal genauer hinzuschauen.
Zu Misserfolgsvermeidungsstrategien (was für ein Wort!?) zählen Aussagen wie “Ich habe jetzt keine Lust dazu” – beispielsweise ein Buch zu lesen oder zu üben. Hinter “keine Lust” steckt allerdings die Botschaft “Ich kann das nicht gut und ich möchte nicht schon wieder an der Aufgabe scheitern!”.
Anzeichen für die Vermeidung von Misserfolgen
Hellhörig sollte man also werden, wenn ein Kind beispielsweise
• plötzlich öfter zur Toilette muss,
• andere augenscheinlich wichtige Termine anstehen oder sogar
• Bauchschmerzen oder andere körperliche Beschwerden einsetzen.
Es können auch scheinbar banale Zufälligkeiten sein, wie
• „Ich kann mein Buch nicht finden.“ oder
• „Wir müssen erst noch Oma anrufen, das haben wir doch versprochen.“, die bei zunehmender Häufigkeit hinterfragt werden sollten.
Kinder sind darauf angewiesen, dass ihr Verhalten richtig interpretiert wird, da sie selbst noch nicht dazu in der Lage sind.
Dinge, dir wir nicht gut können, machen uns keinen Spaß! Dies ist eine absolut menschliche Reaktion.
Mit meinen Trainingskindern bin ich immer absolut ehrlich, sobald ich den Eindruck habe, dass bestimmte Verhaltensweisen einer unterbewussten Strategie folgen. Ganz offen sage ich ihnen, dass es mir an ihrer Stelle genauso gehen würde. Wenn mich jemand zu einem Marathon zwingt, hätte ich plötzlich tausend Dinge zu tun stattdessen. Und ganz sicher würde es mir überhaupt nicht gut gehen während der Vorbereitung. Obwohl mein Verstand wüsste, dass es besser wäre, während der Trainingswochen richtig aktiv dabei zu sein, würde ich vermutlich so oft wie möglich versuchen beim Training zu fehlen. Warum? Weil ein Marathon für mich ein einziger Reinfall wäre? Ich kann es nicht! Ich will es nicht! Ich will es nicht, weil ich es nicht kann!
Während wir Erwachsenen jedoch ganz klar formulieren können „Ich komme in diesem blöden Spanisch-Kurs einfach nicht klar und gehe da nicht mehr hin!“, haben es Kinder nicht ganz so leicht. Sie müssen täglich zur Schule gehen, ganz egal, ob sie sich dort wohlfühlen und Spaß oder Freunde dort haben.
Ein weitverbreitetes Phänomen steht dem Erfolg im Weg
Ich weiß noch, dass ich während des Studiums erstmalig vom Begriff “Prokrastination” (Wikipedia) hörte.
Dann war von Kommilitoninnen und Kommilitonen die Rede, die ihre Hausarbeiten bis zum letzten möglichen Zeitpunkt aufschoben. Sie wurden meist belächelt. Aus heutiger Sicht ein fataler Fehler. Denn prokrastinierende Menschen schieben ihre Aufgaben nicht auf, weil sie faul und bequem sind, sondern weil sich ein alter Glaubenssatz tief in ihrem Inneren verankert hat.
Sie vertagen den Start ihrer Pflichten aus Angst vor dem Anfang, aus Angst vor dem Scheitern, aus Angst vor der Konfrontation mit eigenen Unfähigkeiten. Selbstverständlich sind sie nicht unfähig! Doch wenn wir uns einer neuen Aufgabe stellen, ist dies ganz automatisch auch mit neuen Fragen und noch unbekanntem Terrain verbunden. Das klingt für manche Menschen spannend und aufregend. Für andere ist es eine schier unüberwindbare Hürde.
Misserfolge in Erfolge umwandeln
Abwarten ist oft die schlechteste Option
Wir haben vor einigen Wochen wegen meinem Sohn telefoniert. Seitdem üben wir fleißig mit den Lernkarten. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell es besser wird. Er ist dadurch auch motiviert und ich freue mich sehr.
Ende August haben wir einen Termin für eine umfangreiche Testung.
Vielen lieben Dank für deine tolle Arbeit.
Der Newsletter ist ebenfalls super!
MISSERFOLGSVERMEIDUNGSSTRUKTUREN AUFBRECHEN
Fühlen Sie sich von dem oberen ↑ Artikel angesprochen? Haben Sie das Gefühl, Sie benötigen Unterstützung dabei, die Misserfolgsvermeidungsstrukturen Ihres Kindes aufzubrechen?
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Ich mache während meiner Ferienkurse immer wieder gleiche Beobachtungen: Die intensive Beschäftigung mit einem Thema bringt meist schnelle und sichtbare Erfolge. Diese Erfolge verleihen den Kindern einen ordentlichen Motivationsschub, an dem man anschließend anknüpfen kann.
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Um Entscheidungen zu treffen, braucht es Wissen!
Folgen Sie Ihrer Intuition, wenn bei Ihnen ein komisches Gefühl aufkommt, sobald Sie an das Thema Schule denken. Irgendetwas stimmt hier nicht!
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- 1. Finden Sie Worte für das, was schiefläuft.
- 2. Ein Buch hat Platz für Notizen über Erfolge oder Hürden.
- 3. Lassen Sie Ihr aktuelles Ziel aufgeschlagen auf dem Kühlschrank liegen.
- 4. So behalten Sie den Überblick über all die Punkte, die Sie interessieren.
HIER GIBT ES NOCH MEHR ZU LESEN ...
F wie Ferien
Wie lassen sich Strukturen zur Vermeidung von Misserfolgen am besten aufbrechen? Richtig? Durch Erfolge! Und schnelle Erfolge zeigen sich meist dann, wenn man intensiv durch ein Thema begleitet wird.
Ü wie Üben
Ein weiterer wichtiger Baustein des Erfolgs ist das Üben. Aber nicht irgendwie und nicht einfach nur viel. Sondern wohldosiert und abgestimmt auf die Ursachen der bisherigen Misserfolge.
V wie Vertrauen
Und zu guter Letzt: Haben Sie Vertrauen - in sich selbst, als größte Expertin für Ihr Kind und in Ihr Kind, als einen jungen Menschen, der jeden Tag sein Bestes gibt!
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[…] diesem Thema und wie man Misserfolgsvermeidungsstrategien bei Kindern erkennt, finden Sie übrigens hier […]
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[…] kann ich Ihnen zum einen den Artikel “Misserfolgsvermeidungsstrategien – krasses Wort” […]