Anregungen bei LRS - Wachsenlernen | Lerntraining | Diana Rohrbeck

Anregungen

LIEBE LEHRERINNEN UND LEHRER, LIEBE PÄDAGOGISCHEN FACHKRÄFTE

Bevor Sie nun weiterlesen,

bitte ich Sie, Folgendes zu beachten: Veränderungen brauchen Zeit und Ausdauer und oft ist es mühsam, gefestigte Strukturen aufzubrechen und durch neue zu ersetzen.

Geben Sie sich und Ihren Schüler*innen daher die Zeit, gewünschte Veränderungen zur Routine werden zu lassen, bis diese sich nicht (mehr) wie eine Belastung anfühlen und zu einem festen Bestandteil des Alltags geworden sind. 

√ Erst dann nehmen Sie sich – im besten Fall gemeinsam – die nächste Veränderung vor.

 

Sortieren Sie Punkte, die sich für Sie, für Ihre Schüler*innen oder Ihren Unterricht nicht richtig anfühlen, knallhart aus!

√ Es gibt nicht DIE Lösung für DAS Problem!

Ein Lösungsansatz, der sich wie eine Zwangsjacke anfühlt, kann und darf nicht richtig sein.

√ Gehen Sie in Ruhe meine zahlreichen Anregungen durch und probieren Sie aus, was für Sie gut passt.

√ Die Sortierung der Punkte ist alphabetisch, damit ein schnelleres Wiederfinden möglich ist. Diese Reihenfolge bildet keine Prioritäten oder Wichtigkeiten ab.

 

Bedenken Sie

Lernorganisation, Motivation und Unterstützung sind die drei Säulen, denen alle anderen Punkte untergeordnet werden – sie müssen zu gleichen Teilen mehr und mehr gefestigt und ausgebaut werden. Sind sie stabil und sicher, können sich auf ihnen Erfolge aufbauen.

Mehr als nur lesen

Die nun folgenden Punkte gibt es übrigens auch

Einfach bestellen, ein aktuelles Ziel fixieren und die entsprechende Seite immer griffbereit haben.

Ein Schritt nach dem anderen. Ich helfe Ihnen dabei!

Holzkasten mit Registerkarten von A bis F auf einem Tisch, darin Arbeitsblätter zur deutschen Grammatik, ein einzelnes Arbeitsblatt liegt im Vordergrund auf dem Tisch neben einer rosafarbenen Karteikarte mit handschriftlichen Notizen.

Abschreiben ist nicht gleich abschreiben

Es gibt immer mal wieder etwas abzuschreiben, ob bei den Hausaufgaben oder “privat”. Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche neigen allerdings dazu, nicht das Wort an sich, sondern die einzelnen Buchstaben abzuschreiben. 

Diese Strategie ist nachvollziehbar, denn so muss das Wort 

1. nicht richtig gelesen werden, 

2. nicht gemerkt werden und 

3. reduziert sie die Anzahl der Fehler.

Der große (immens große!) Nachteil dieser Strategie ist jedoch, dass sie das Einprägen der Wortbilder verhindert oder zumindest nicht voranbringt.

Automatisierung von Wortbildern

Eine Verbesserung der Lese- und Schreibleistung ist gekoppelt an die Automatisierung der Wortbilder. 

In der Praxis bedeutet dies: Ein Wort muss nicht immer wieder von Neuem hergeleitet und Buchstabe für Buchstabe erarbeitet werden, sondern ist in seinem Gesamtbild im Gedächtnis abgespeichert.

Damit die Automatisierung der Wortbilder erfolgen kann, ist es jedoch unumgänglich, sich immer wieder mit dem gesamten Wortbild auseinanderzusetzen.

Deshalb mein Tipp für Abschreibübungen aller Art: 

Wort genau lesen – Wort abdecken – Wort schreiben – Wort kontrollieren.

Dies ist eine zeitaufwendige Methode, ich weiß! Doch sie ist effektiv. 

Und diese frühzeitig mit Ihren Schüler*innen einzutrainieren, wird Ihnen später (bei längeren Tafelanschrieben) definitiv viel Zeit sparen!

 

Einen ausführlicheren Text zum Thema finden Sie hier.

Comming Soon

Als Erwachsene haben wir den inneren Drang, Kinder vor Misserfolgen und Enttäuschungen zu bewahren und wir würden ihnen am liebsten jeden noch so kleinen Stein aus dem Weg räumen. Doch tun wir Kindern damit wirklich etwas Gutes? Woran liegt es, dass wir ihnen noch im ersten Lebensjahr mit glücklichen Augen dabei zuschauen, wie sie bei ihren ersten wackligen Laufversuchen immer wieder auf dem Hintern landen und ab dann jedes Verhalten nach dem Schema “trial and error” vermeiden?

Auf diese Frage muss jeder seine eigene Antwort finden. Doch den natürlichen Ehrgeiz der Kinder, den wir anfangs als so liebreizend empfinden, ersticken wir oft selbst unbemerkt im Keim.

Erfolge und Ergebnisse sind an Mühen und Anstrengungen geknüpft – so funktioniert das Leben. Den Kindern vorzulügen, man könnte auch auf “spielerische Weise” jede Menge lernen, halte ich für gefährlich. Selbstverständlich lernen wir auch im Spiel, vielleicht lernen wir im Spiel auch sehr viel mehr, als wir dies am Schreibtisch je könnten. Doch es ändert nichts daran, dass wir in einem System leben, in dem die Inhalte der Schulzeit vorgeschrieben sind. Und diese lassen sich in der Regel nicht “einfach so mal eben” ins Gedächtnis spielen.

Deshalb sollten wir Kindern frühzeitig vorleben, dass Erfolge Spaß machen können! Anstrengungen, sind sie richtig eingesetzt, können Freude bringen, wenn das angestrebte Ziel erreichbar scheint. Und auch ein verfehltes Ziel kann neuen Anreiz geben, es beim nächsten Mal anders zu machen.

Leider höre ich viel zu häufig Aussagen wie “Die Arbeit ist zu stressig!” oder “Das ist viel zu anstrengend für mich!”. Wir Erwachsenen merken oft gar nicht, wie wir den Kindern so schon sehr früh die Einstellung vermitteln, dass das Leben möglichst störungs- und anstrengungsfrei verlaufen sollte. Viel lieber würde Aussagen hören wie “Na klar schaffen wir das! Wir haben schon ganz andere Sachen geschafft!” oder “Und hinterher belohnen wir uns so richtig!”. Sie geben Mut und motivieren!

Ein Erfolg, der einem in den Schoß gefallen ist, ist nur ein Erfolg. Aber ein Erfolg, für den man hart arbeiten musste, ist ein unbeschreibliches Gefühl, von dem man sehr lange zehren kann!

Coming soon

Coming soon

Immer wieder spreche ich von automatisierten Wortbildern oder dem automatisierten Erkennen von Silben oder sonstiger Automatisierung, als wäre es ein heiliges Wort der Lerntherapie. Doch genau dies ist es im Grunde auch – wir müssen uns als Erwachsene mit normal ausgeprägten Fähigkeiten beim Lesen und Schreiben nur einmal kurz die Zeit nehmen und uns bewusst dabei beobachten, wie WIR lesen. Dies tun wir nämlich nur noch sehr selten! Nein, in diesem Satz liegt kein Schreibfehler vor!

Wenn wir einen Text lesen, springen wir beim “Lesen” von Wort zu Wort. Doch was wir eigentlich tun, ist, dass wir das Wortbild eines uns bekannten Wortes in Windeseile erkennen und unser Gedächtnis Aussprache und Bedeutung ohne nachzudenken abrufen kann. Wir LESEN also nicht, sondern wir ERKENNEN.

Einem Kind mit Lese- Rechtschreibschwäche gelingt dies nicht. Es muss jedes einzelne Wort Buchstabe für Buchstabe zusammenziehen. Dies braucht Zeit und kostet viel Konzentration. Nachvollziehbar also, dass es vielen Kindern bei diesem Kraftakt nicht noch zusätzlich gelingt, den Inhalt des Gelesenen zu erfassen.

Ein gutes LRS-Training muss also vor allem die Automatisierung von Wortbildern zum Ziel haben. Dieser Prozess, welcher (aus verschiedensten Gründen) bis zum Ende der Grundschule nicht abgeschlossen werden konnte, muss mühsam nachgeholt werden. Ein stufenweise aufeinander aufbauendes Lesetraining kann hier unterstützend wirken.

Jeder Mensch strebt nach Lob und Anerkennung für seine erbrachten Leistungen. Stellen sich trotz großer Mühen keine Erfolge ein, so wächst nicht nur Enttäuschung über sich selbst, sondern auch die Angst davor andere zu enttäuschen. Wir Erwachsene unterschätzen oft, wie sehr Kinder von dem Gefühl geprägt sind, es uns recht und uns stolz machen zu wollen.

Aussagen wie “Du lernst nicht für mich, sondern für dich selbst” haben für Kinder daher keinen Wert, denn aus Ihrer Sicht lernen sie selbstverständlich nur deshalb so fleißig, weil Ihnen unser Stolz so ein tolles Gefühl gibt.

Kinder, die für ihre Erfolge hart kämpfen müssen, schöpfen mehr Motivation daraus, wenn wir sie für ihre Erfolge belohnen anstatt für ihre Misserfolge zu strafen. Die Streichung des Sportprogramms sollte sowieso nie Mittel der Wahl sein, da Kinder genau diesen körperlichen Ausgleich benötigen.

Nehmen Sie denn Begriff “Er-ziehung” also ruhig wörtlich und geben Sie Ihrem Kind Anreize, Ihnen zu folgen, anstatt es vor sich herzuschieben.

“In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist.” Diesen Ausspruch kennen Sie sicher und er will Ihnen sagen, dass unsere geistige Fitness daran gekoppelt ist, wie wir uns in unserem Körper fühlen. Bewegung (ich rede bewusst nicht von Sport, denn man kann auch ohne einen Sportverein in Bewegung bleiben) tut uns in vielerlei Hinsicht gut! Ohne auf physiologische Details eingehen zu wollen, ist es unumstritten, dass Bewegung die Konzentration fördert und das allgemeine Wohlbefinden verbessert.

Lassen Sie Ihrem Kind also so oft es geht die Freiheit, seine Wege selbst zu bewerkstelligen. Dies sorgt je nach bisheriger Gewohnheit vielleicht erstmal für Unmut, doch hat zahlreiche Vorteile: Die Kinder bekommen die Möglichkeit, sich für ihre Wege zu verabreden und somit auch für Kreativität, Blödsinn, Geheimnisse und interessante Gespräche. Das Leben wird ein wenig entschleunigt, denn (ob wir wollen oder nicht) das Auto gibt uns immer automatisch das Gefühl, dass wir uns beeilen müssen. Kinder, die ihren Schulweg alleine oder mit Freunden (bzw. zumindest ohne das Elterntaxi) zurücklegen müssen, sind außerdem häufig aufmerksamer und konzentrierter in der Schule, da sie bereits einen Ausgleich zum langen Sitzen erleben durften.

Und nicht zuletzt muss ein Mensch immer als Ganzes betrachtet werden !Nicht selten entstehen Symptome wie Unkonzentriertheit oder Müdigkeit aus der Verkettung vieler kleiner anderer Zahnräder.

Coming soon

Coming soon

Coming soon

Coming soon

Bei Konzentrationsschwierigkeiten und deren mögliche Ursachen denken die wenigsten an die Ernährung. Doch hier lohnt es sich, hier genauer hinzuschauen. Frühstückt ein Kind während der Pausenzeiten? Was isst es über den Tag? Süße Sachen schmecken lecker, keine Frage, doch geben sie dem Körper nicht die Energie, die er benötigt. Hat das Kind (vielleicht noch unentdeckte) Unverträglichkeiten und Allergien, die dem Körper Kraft rauben und ein dauerhaftes Unwohlsein verursachen?

Generell gilt: Eine ausgewogene und regelmäßige Ernährung ist wichtig, damit der Körper den Anforderungen des Tages gewachsen ist! Einseitige Ernährung macht uns träge – den Körper UND den Geist!

Ein Terminplaner (oder auch ein Klassenplaner, ein gut geführtes Hausaufgabenheft, ein Terminkalender, etc.), also ein Kalender, der für alle Mitglieder einer Gemeinschaft einsehbar ist und genutzt werden kann bzw. soll, hat viele Vorteile:

– Zum einen hat er Vorbildcharakter und

– vermittelt den Kindern, dass Termine geplant und organisiert werden müssen.

– Niemand wird von spontanen Erinnerungen überrascht, sondern

– alle können sich auf den nächsten Tag und die nächste Woche einstellen.

– Sowohl für Lehrerinnen und Lehrer als auch für die Kinder können Abgabetermine oder das Lernen für eine Arbeit langfristig in den Alltag integriert werden.

Jeder kennt die Situation, dass alles auf einmal zu kommen scheint und oft bleibt dann nur noch Zeit für Schadensbegrenzung.

Ein Terminplaner kann diese Situationen vermeiden und mehr Entspannung in den Alltag bringen.

Einen ausführlicheren Text zum Thema finden Sie hier.

Um die Frage, ob Schulkinder in den Hausaufgaben bekommen sollten oder nicht, entstehen immer wieder hitzige Debatten und selbst unter den Experten herrscht keine Einigkeit.

Da ist zum einen der wohlverdiente Urlaub, so wie ihn auch jeder Erwachsene braucht, welcher der Erholung, der Langeweile und der Entspannung dienen soll.

Da sind auf der anderen Seite aber auch die schlechten Noten und in den Ferien wäre endlich einmal genügend Zeit, um das eine oder andere Thema noch einmal in Ruhe zu wiederholen.

✔ Worüber sich allerdings nicht (mehr) streiten lässt, sind die Ergebnisse einer Studie, welche die Leseleistung von leseschwachen Schülerinnen und Schülern überprüfte, welche in den Ferien an einem Lesetraining teilnahmen.

Demnach ist es so, dass leseschwache Kinder, die ein tägliches Lesetraining in den Ferien absolvierten, zwar nur wenig bis gar nicht besser wurden über die Ferien – bei den leseschwachen Kindern jedoch, die in den Ferien nicht lasen, eine Verschlechterung der Leseleistung zu erkennen war. Im neuen Schuljahr ist also ein noch größerer Abstand zwischen “Gutlesern” und “Schlechtlesern” zu verzeichnen, allerdings nicht aufgrund der Tatsache, dass die Guten immer besser werden, sondern dass die Schlechten sich weiter verschlechtern.

Dies bestätigt meine Ansicht, dass es (leider) Schulkinder gibt, die sich eine Pause weniger leisten können als andere. Damit möchte ich nicht dazu aufrufen, Kinder in den Ferien mit zusätzlichen Aufgaben zu quälen! Auch sie haben sich ihre Ferien verdient! Doch ich möchte Bewusstsein dafür schaffen, dass 10 Minuten lesen am Tag kein Weltuntergang sind – aber sehr viel bewirken können! Machen Sie diese 10 Minuten zu einem festen Bestandteil Ihres Tages, so dass es kein Aufschieben und Rauszögern gibt, lesen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam und gönnen Sie sich nach der Anstrengung etwas Schönes!

Einen ausführlicheren Text zum Thema finden Sie hier.

Ihr Kind hat eine Frage? Zu irgendeinem Naturphänomen, zu einer Person, zum Funktionieren der Waschmaschine oder zu den Schulaufgaben – schieben Sie Fragen nicht auf und lassen Sie diese nicht unbeantwortet im Raum. Kinder sind neugierig und von Natur aus wissbegierig – diesen inneren Drang sollten wir Erwachsene nicht unterdrücken, sondern ihn größer werden lassen, indem wir den Kindern zeigen, dass jede Frage es wert ist gestellt zu werden und dass das Leben spannend und aufregend sein kann!

Sie können eine Frage nicht beantworten? Dann gehen Sie gemeinsam auf die Suche nach der Antwort. Dies macht nicht nur Spaß, sondern befähigt Kinder auch darin, Hilfsmittel wie Sachbücher, Bedienungsanleitungen, Wörterbücher oder auch das Internet zu benutzen.

Denken Sie zurück an Ihre eigene Kindheit: Wenn niemand auf Ihre Frage geantwortet hat, waren Ihnen irgendwann sowohl Antwort als auch Frage egal.

Coming soon

An dem Tag eintragen, an dem sie erledigt sein sollen.

Noten eintragen.

To-Do-Listen und Erfolge

Die Mitschriften aus dem Unterricht und den Hausaufgaben haben eine größere Bedeutung, als wir Ihnen im Alltag zugestehen. In einem Heft oder einem Hefter befindet sich nämlich nicht nur ein paar unzusammenhängend aufgeschriebene Sätze und wilde Blättersammlungen, sondern sie stellen das gesammelte Wissen eines Unterrichtsfaches dar.

Ebendarum ist es wichtig, dass Kinder darin geschult werden, ihre Unterlagen nicht nur zu archivieren, sondern auch mit ihnen arbeiten zu können! Lesbarkeit, Farben, unterstrichene Überschriften, Übersichtlichkeit und Vollständigkeit sind hier nur ein paar Begriffe, die ich in diesem Zusammenhang nennen möchte.

Erscheinen die eigenen Arbeitsmaterialien zur Vorbereitung auf eine Klassenarbeit unnütz, so ist dies ein guter Grund, um neue Strukturen zu etablieren.

Gehen Sie die Schulsachen, die für den nächsten Tag benötigt werden, gemeinsam Schritt für Schritt durch, bis es zur Routine geworden ist und das Kind diese Aufgabe alleine gewissenhaft bewältigt.

Ordnung im Kopf fängt beim Auge an!

Einen ausführlicheren Text zum Thema finden Sie hier.

Coming soon

Coming soon

Intrinsische Motivation ist die Form der Motivation, die aus uns selbst hervorgeht – also ohne äußere Anreize, Belohnungen, Noten, etc.

Ich beobachte immer wieder, dass wir von unseren Kindern erwarten sich selbst zu motivieren – zum Lernen, zum Lesen, zum Ehrgeiz. Doch sind wir mal ganz ehrlich zu uns selbst – wie oft gelingt es UNS an einer Sache dranzubleiben, wenn sie uns Nerven und Kräfte raubt, der Erfolg meist ausbleibt und uns noch nicht mal eine Entschädigung für unsere Mühen in Aussicht gestellt wird?

Geben Sie niemals auf Ihr Kind zu motivieren und ihm Mut zuzusprechen auf seinem steinigen Weg – ganz besonders dann, wenn es selbst immer mehr den Mut zu verlieren droht.

Und scheuen Sie sich nicht davor, extrinsische Motivationsfaktoren zu schaffen, wenn es Ihnen und Ihrem Kind hilft! Belohnen Sie sich gemeinsam für Ihre Anstrengungen!

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und beantworten für sich selbst folgende Frage: Welche Kompetenzen erwarte ich eigentlich von meinem Kind?

Ist bei dem, was Sie nun im Kopf haben auch “Selbstständigkeit” dabei? Oder “Eigenverantwortlichkeit”? Oder ein anderer Begriff, der in diese Kategorie gehört?

Diese Kompetenzen erwarten wir von den Kindern auch in Bezug auf Schule. Das ist generell etwas Gutes und ich kann das Streben nach Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein nur unterstützen! Doch sollten wir Erwachsene uns darüber im Klaren sein, was wir von den Kindern da eigentlich erwarten.

Verspüren wir Erwachsene die Lust eine neue Sprache zu lernen, so beginnen wir vielleicht mit einem Anfängerkurs an der Volkshochschule oder kaufen uns ein gut bewertetes Selbstlernprogramm. Doch sind wir ehrlich – wie viele Menschen in Ihrem Umfeld kennen Sie, die ein solches Vorhaben tatsächlich durchgehalten haben und stolz sagen können “Ich spreche jetzt fließend Japanisch!”? Genau das verlangen wir allerdings von unseren Kindern. Sie sollen die Herausforderung Schule mit Hilfe von Wochenplänen, Gruppenarbeiten und Projekten meistern, die allesamt ein hohes Maß an Selbstorganisation und Selbstverantwortung voraussetzen. In meinen Augen ganz klar, dass hier diejenigen Kinder den Kürzeren ziehen, die diese Kompetenzen nicht mitbringen, sondern erst noch erwerben müssen.

Es gibt zahlreiche Lernmethoden und jede hat ihre Berechtigung. Kindern und Eltern sollten sich mindestens einmal im Laufe der Schulzeit die Zeit nehmen, um den Lerntyp des Kindes herauszufinden. Ist dies geschehen und hat sich ein Lernsystem hervorgehoben, mit dem Inhalte ganz besonders gut und auch langfristig im Gedächtnis bleiben, sollte dem unbedingt treu geblieben werden – egal wie zeitaufwendig es ist!

Effektives Lernen, ob über Bilder, Abschreiben, Skizzen oder oderoder, funktioniert jedoch IMMER und NUR über Wiederholungen! Aus diesem Grund empfehle ich das Karteikartensystem, welches übrigens in allen Fächern angewendet werden kann. Die Karten können problemlos unterschiedlich sortiert werden, sie können die Darstellung von Zusammenhängen erleichtern, ihr Grundcharakter lädt ein zur regelmäßigen Wiederholung und sie finden, je nach Größe, in jeder Tasche Platz. In Fremdsprachen können die Karten mit grammatischen Inhalten problemlos im nächsten Schuljahr wieder Verwendung finden und erweitert werden.

Kinder mit einer unsauberen Handschrift sollten beim Beschriften der Karten Unterstützung erhalten.

Schwierigkeiten in der Schule lassen sich nicht isoliert betrachten und sind in den seltensten Fällen an nur ein Fach oder nur ein Schuljahr geknüpft. Verbesserungen können daher auch nur eintreten, wenn die Situation als Ganzes und mit all ihrer Komplexität betrachtet wird. Aus diesem Grund kann auch eine Nachhilfe / Lerntherapie nur dann erfolgreich sein, wenn Eltern, Kinder, eventuell Lehrer und alle weiteren unterstützenden Personen die richtigen Fragen stellen:

  • Fühlt sich das Kind wohl in der Klasse oder gibt es Konflikte, die den Schulalltag überschatten?
  • Fühlt sich das Kind wertgeschätzt mit all seinen Macken und Schwierigkeiten?
  • Ist das Kind ausgeschlafen, satt und auch sonst gesundheitlich fit, um genügend Reserven für körperliche und geistige Anstrengungen zu haben?
  • Ist eine Seh- oder Hörstörung ausgeschlossen? Augen- und HNO-Ärzte verfügen nicht in allen Fällen über die Möglichkeiten, Wahrnehmungsstörungen zu erkennen. In Verdachtsfällen kann ein Optometrist oder ein Pädaudiologe Ansprechpartner sein.
  • Hat das Kind alle nötigen fachlichen Grundkenntnisse, um den aktuellen Stoff im Unterricht verstehen zu können?
  • Sind Stift- und Körperhaltung entspannt oder rauben Verkrampfungen Kraft und Energie?
  • Sind Wutanfälle vielleicht keine Form des Widerstandes, sondern eine Möglichkeit, einer Anstrengung mit wenig Erfolgsaussichten zu entgehen?
  • Wird dem Kind Anstrengungsbereitschaft und Ehrgeiz vorgelebt?
  • Vergleicht sich das Kind mit leistungsstärkeren Geschwistern oder Freunden?
  • Hat das Kind ausreichend körperlichen Ausgleich zum Schulalltag?
  • Kennt das Kind Strategien, um mit stressigen Situationen umgehen zu können?

Es gäbe noch zahlreiche weitere Punkte zu erwähnen. Doch diese Liste hat nicht den Anspruch der Vollständigkeit, sondern soll zeigen, dass ein Mensch immer als Ganzes betrachtet werden muss.

Immer wieder berichten mir Eltern, sie (und auch die Lehrkräfte) sähen eine Ursache für die schulischen Probleme und die mangelhafte Rechtschreibung in der schlechten Konzentrationsfähigkeit des Kindes. Auf meine Frage, wie ihr Kind sich denn bei Computerspielen verhalte, beim Puzzlen oder mit Freunden, dann bekomme ich oft die Antwort “Da kann er sich stundenlang mit beschäftigen und ist überhaupt nicht ansprechbar!” Aha!

Ich habe bisher noch kein Kind kennengelernt, das sich per se nicht konzentrieren kann. Die Frage nach der leichten Ablenkbarkeit bei bestimmten Aufgaben oder Tätigkeiten, wie dem Lesen oder den Hausaufgaben, kann also in den meisten Fällen nicht mit “mangelnder Konzentration” beantwortet werden. Die Spurensuche geht tiefer. Warum gelingt es dem Kind bei bestimmten Aufgaben nicht, seine Aufmerksamkeit zu fokussieren? Warum ist das Kind bei bestimmten Tätigkeiten so schnell unkonzentriert?

Oft liegt dies daran, dass genau diese Handlungen dem Kind sehr viel mehr Kraft kosten als andere und es daher schnell erschöpft ist. Der Hinweis “Konzentrier’ dich doch bitte besser!” ist also nicht nur unangebracht, sondern häufig auch kontraproduktiv.

Genau hier sollte eine gezielte Förderung einsetzen!

Körper und Seele sind untrennbar miteinander verbunden. Ist die Seele belastet, wird dies früher oder später auch körperlich sichtbar werden.

Wo hier die Spurensuche beginnen muss, lässt sich nicht eindeutig sagen. Es gibt Ergotherapeuten, die schlechte Schulleistungen in einer mangelnden Körperspannung begründet sehen. Für den Körper sind das aufrechte Sitzen am Schreibtisch, die Führung des Stiftes oder die richtige Kopfhaltung beim Lesen so anstrengend, dass dem Körper für weitere Leistungen schlichtweg die Kraft fehlt. Laut ihrer Meinung sind Bewegung, Sport und eine Förderung des Körperbewusstseins eine wichtige Voraussetzung für kognitive Leistungen.

Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass hier ein Teufelskreis vorliegt: Wenn die eigenen Leistungen permanent nicht denen des Durchschnitts entsprechen, so nimmt früher oder später das Selbstbewusstsein Schaden. Die Kinder lassen die Schultern fallen, machen sich klein und ihre Erschöpfung macht sich dadurch bemerkbar, dass sie den Kopf beim Lesen oder Schreiben beinahe auf den Tisch legen.

Kein Kind muss sich klein machen oder sich verstecken. Ermutigen Sie jedes Kind zu einer aufrechten Körperhaltung! Schlechte Noten? Egal! Auch dieses Kind hat tausend Gründe, um mit gestrafften Schultern und einem Lächeln im Gesicht durch die Straßen zu gehen!

Das Gute: Sind die Muskeln aktiviert, so werden auch bei den Schulaufgaben neue Kräfte freigesetzt.

Sport und Bewegung fördern als nicht nur auf direktem Wege Gesundheit und Konzentration!

Einen ausführlicheren Text zum Thema finden Sie hier.

Sie haben mein vollstes Verständnis auf Ihrer Seite, dass man manchmal demjenigen, der das eigene Kind traurig oder wütend macht, frustriert oder ungerecht behandelt, gerne die Pest an den Hals wünschen würde! Aber STOP! Bevor Sie in Gegenwart Ihres Kindes aufgebracht über das Verhalten eines Lehrers schimpfen, machen Sie sich folgendes klar:

1. Vielleicht mag Ihr Kind den Lehrer oder die Lehrerin. Durch Ihre Wut, gerät Ihr Kind in eine emotionale Zweckmühle und traut sich eventuell nicht mehr, die schönen Momente mit seiner oder ihrer Lehrkraft zu genießen oder zu erzählen, um Sie nicht zu enttäuschen oder Ihnen in den Rücken zu fallen.

2. Gegeneinander zu arbeiten hat noch nie zum Erfolg geführt. Versuchen Sie (mindestens in Gegenwart Ihres Kindes) auch Verständnis für die Lehrkraft zu vermitteln. Sie können zu 100% hinter Ihrem Kind stehen und es unterstützen auch ohne sich negativ über Lehrer zu äußern. 

Loyalität  ist etwas, was man nicht anerziehen, sondern nur vorleben kann.

3. Haben Sie Vertrauen , dass die Menschen, die mit Ihrem Kind zusammenarbeiten, immer nur das Beste wollen. Vielleicht sind Sie nicht einer Meinung oder haben unterschiedliche Herangehensweisen, doch das Ziel ist das gleiche: Ihr Kind zu einem intelligenten, selbstbewussten und guten Menschen heranwachsen zu lassen.

Coming soon

Wenn ich neue Trainingskinder danach frage, wie sie denn bisher für Arbeiten oder Vokabeltests gelernt haben, bekomme ich häufig die Antwort “Ich habe mir die Sachen mehrmals durchgelesen.”

Bevor ich nun erläutere, warum mich diese Aussage hellhörig werden lässt, möchte ich Folgendes einwerfen: Ja, es gibt diese Menschen, die etwas lesen und sich scheinbar wie von Zauberhand einfach alles aus dem Text merken und dies dann auch noch korrekt wiedergeben können. Doch diese Menschen sind Ausnahmen von der Regel! Und Kinder, die in der Schule Schwierigkeiten haben, sollten innerlich ganz viel Abstand davon nehmen, sich mit diesen Menschen vergleichen zu wollen.

Der “Normalo” muss eine Information über mehrere Sinneskanäle aufnehmen und diese ebenfalls über mehrere Sinneskanäle wiederholen, bis sie letztendlich im Langzeitgedächtnis abgespeichert ist.

Welche Sinneswahrnehmung zum Lernen am besten geeignet ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Hier gilt es vor allem sich selbst zu beobachten und verschiedene Dinge auszuprobieren. Fällt mir das Merken leichter, wenn ich etwas mehrmals höre? Oder muss ich es immer wieder aufschreiben? Helfen mir farbliche Markierungen? Oder behalte ich das Gelernte am besten, wenn ich anderen darüber berichte?

Es ist wichtig seinen eigenen Lerntyp zu kennen, um sich das Lernen zu erleichtern.

ABER:

Die meisten Menschen sind Mischtypen. Das heißt, dass sie zum Beispiel sowohl durch lautes Sprechen als auch beim Gehen am besten lernen. Oder das Gelesene muss immer wieder in Stichpunkte zusammengefasst und anschließend farblich hervorgehoben werden. Oder oderoder.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten des Lernens! Doch eines ist unumstritten:
Je mehr Sinneswahrnehmungen (hören, sehen, sprechen, bewegen, anfassen) am Lernprozess beteiligt sind, umso besser verknüpft sich das Gelernte im Gehirn mit anderen Informationen und geht somit nicht wieder verloren.

“Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!”

Ein oft witzig gemeinter Satz, den wohl jeder von uns schon einmal hören musste, als er an einer geschlossenen Tür drückte, auf der dick “ziehen” stand.

Doch in diesem Satz steckt mehr Wahrheit, als wir uns vielleicht bewusst sind. Denn wer NICHT lesen kann, ist definitiv klar im Nachteil!

Schwierigkeiten beim Lesen können viele Gründe haben – häufig ist es die fehlende Automatisierung von Wortbildern, die dazu führt, dass jedes Wort von Anfang bis Ende gelesen werden muss anstatt es als Ganzes auf einen Blick zu erkennen. Dieser Prozess sollte mit Ende der Grundschule abgeschlossen sein. Doch zweifelhafte Methoden, ein spannungs-geladenes Klassenklima, lange Krankheitsphasen oder oder oder können verhindern, dass Kinder den Übergang von “Buchstabe-für-Buchstabe-Lesen” zum Erfassen des gesamten Wortbildes nicht alleine bewältigen.

Hier kann ein gezieltes Lesetraining helfen! Schritt für Schritt durchläuft das Kind die Phasen des Lesenlernens noch einmal, jedoch nun in seinem ganz eigenen Tempo. Schon nach wenigen Wochen können sich erste Erfolge einstellen.

Das Schöne: Fällt das Lesen nach und nach leichter, so wächst auch der Mut, sich einem Text oder sogar einem Buch zu stellen. Dadurch wiederum werden Lesefertigkeiten zusätzlich trainiert und das Lesen wird schneller und sicherer. Das Kind befindet sich in einer Aufwärtsspirale, in der Selbstvertrauen und Motivation einander Anschub geben.

Einen ausführlicheren Text zum Thema finden Sie hier.

Struktur und Übersichtlichkeit sind wichtig, damit das Gehirn Inhalte zuverlässig und sicher abspeichern kann. Es gibt Menschen, die haben diese Struktur im Kopf und sind auf keine optischen Hilfsmittel angewiesen. Doch dies sind die wenigsten.

MindMaps sind empfehlenswerte Helfer, wenn es um Übersicht und Lernorganisation geht. Hier können beispielsweise alle Themen der nächsten Klassenarbeit erst einmal gesammelt und in eine Ordnung gebracht werden.

Eine besondere Form der MindMap ist die ConceptMap, welche nicht nur die Begriffe eines Themas enthält, sondern auch Inhalte beschreibt und diese miteinander verknüpft.

Coming soon

Jeder kennt sie – die großen Strategien, die zum Erfolg führen sollen!

Doch was ist, wenn der ersehnte Erfolg nicht einsetzt?

Kinder sind sehr einfallsreich darin, dem Misserfolg zu entgehen! Ihr Verhalten ist dann keinesfalls als bösartig oder durchtrieben zu werten, sondern als Hilfeschrei und Notsignal!

Zu Misserfolgsvermeidungsstrategien zählen Aussagen wie “Ich habe jetzt keine Lust dazu” – zum Beispiel ein Buch zu lesen oder zu üben. Hinter “keine Lust” steckt allerdings die Botschaft “Ich kann das nicht gut und ich möchte nicht schon wieder an der Aufgabe scheitern!”. Auch Erwachsene wenden diese Strategien an – denken Sie an den letzten Elternabend, an dem vielleicht dazu aufgefordert wurde, seine Meinung zu einer Sache mit den anderen zu teilen. In Windeseile gehen alle Köpfe nach unten und es wird still im Raum, um nicht aufzufallen. Seien Sie also hellhörig, wenn Ihr Kind beispielsweise plötzlich öfter zur Toilette muss, andere augenscheinlich wichtige Termine anstehen oder sogar Bauchschmerzen oder andere körperliche Beschwerden einsetzen. Es können auch scheinbar banale Zufälligkeiten sein, wie „Ich kann mein Buch nicht finden.“ oder „Wir müssen erst noch Oma anrufen.“, die bei zunehmender Häufigkeit von uns hinterfragt werden sollten.

Kinder sind darauf angewiesen, dass wir ihr Verhalten richtig interpretieren, da sie selbst noch nicht dazu in der Lage sind, ihre Gefühle in Worte zu fassen.

✔ Bleiben Sie ruhig und gelassen (ich weiß, das sagt sich immer so leicht) und machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass Sie Verständnis haben für sein Verhalten.

Dinge, dir wir nicht gut können, machen uns keinen Spaß!

Dies ist eine absolut menschliche Reaktion. Während wir Erwachsenen jedoch ganz klar formulieren können „Ich komme in diesem blöden Spanisch-Kurs einfach nicht voran und gehe da ab nächster Woche einfach nicht mehr hin!“, haben es unsere Kinder nicht ganz so leicht. Sie müssen tagtäglich zur Schule gehen, ganz egal, ob sie sich dort wohlfühlen oder nicht, Spaß haben oder nicht oder dort Freunde haben oder nicht. Was wir jedoch tun können, ist, aufmerksam zuzuhören und mit ihnen über das zu sprechen, was wir in ihren Worten hören. Und wenn Ihr Gefühl Ihnen sagt, dass Ihr Kind aber nun mal einfach nur keine Lust auf die Hausaufgaben hat, dann hat Ihr Gefühl sicher recht!

Einen ausführlicheren Text zum Thema finden Sie hier.

Die Gewichtung der mündlichen Beteiligung im Unterricht hat in den letzten Jahren immer stärker an Bedeutung gewonnen. Dies kann je nach persönlichem Charakter zu einer ziemlichen Plage werden, denn es gibt nun einmal SchülerInnen, die dem Unterricht lieber still und leise folgen und denen dennoch keine mangelnde Beteiligung am Unterrichtsgeschehen vorgeworfen werden kann (und darf).

Fakt ist jedoch, dass das Melden im Unterricht eine sehr gute Möglichkeit ist, die eigene Zeugnisnote zu beeinflussen – ohne zusätzliche Arbeit zuhause.

Die Teilhabe an Unterrichtsgesprächen hat verschiedene Vorteile, die von Kindern mit Lern- oder Leistungsschwierigkeiten unbedingt genutzt werden sollten. So signalisieren sie beispielsweise den Lehrern, dass sie sich bemühen und den Ehrgeiz haben trotz schlechter schriftlicher Ergebnisse gute Zeugnisnoten zu erreichen. Eine aktive Beteiligung hält außerdem wach und fördert die Konzentration. Die Kinder werden sehr schnell feststellen, dass sie auf diese Weise etwas zum Unterricht beitragen können und eine scheinbar “langweilige” Stunde durch eigene Fragen oder Anregungen mitgestalten, sie interessant oder sogar spannend machen können. Aus lernpsychologischer Sicht ist die mündliche Beteiligung im Unterricht eine hervorragende Methode, um sich aktiv mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen. Unabhängig vom Lerntyp ist die beste Form der Wissensüberprüfung das Gespräch über das entsprechende Thema: Kann ich das Thema jemandem erklären? Kann ich mir selbst Fragen zum Thema beantworten? Verwende ich alle Begriffe im richtigen Kontext? Habe ich auch wirklich alles verstanden oder ist mir noch etwas unklar?

Und genau dies geschieht im Unterrichtsgespräch!

Warum also die ganze Arbeit mit nach Hause nehmen, wenn ich doch schon während der 45 Minuten Unterricht für die nächste Arbeit lernen kann?

Coming soon

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Die Tipps und Tricks, die Sie auf dieser Seite finden, sind Anregungen und Ideen, wie Sie Ihr Kind mit einer Lese-Rechtschreibschwäche unterstützen können.

Doch wie bei allen Ratgebern (ganz besonders Erziehungsratgebern!) ist das Wichtigste, dass Sie Ihrem Instinkt folgen. Probieren Sie Dinge aus, die Sie als hilfreich empfinden und ignorieren Sie Punkte, bei denen Sie ein ungutes Gefühl haben. Jedes Kind ist anders und es gibt nicht DIE eine Lösung für alle. Lassen Sie sich auch nicht davon verunsichern, wenn eine Methode doch scheinbar bei allen anderen Erfolg hatte, nur bei Ihnen und Ihrem Kind nicht – das Richtige wird sich finden!

Verbesserungen im Bereich der Rechtschreibung brauchen Zeit und individuell angepasste Übungen. Doch ohne Regelwissen ergeben die einzelnen gelernten Bausteine nur wenig Sinn. Aus diesem Grund ist es unbedingt notwendig, einem Kind das Wissen an die Hand zu geben, welches es benötigt, damit die Logik der Rechtschreibung erkennbar wird. Dem routinierten Schreiber fallen Regeln und Regelmäßigkeiten häufig gar nicht mehr auf – weil er automatisch die richtige Schreibweise wählt, ohne sie herleiten zu müssen. Doch Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche profitieren davon, wenn sie sich im Zweifelsfall auf ein vorhandenes Regelwissen stützen können. Es gibt ihnen Orientierung und Struktur.

Coming soon

Ein erholsamer Schlaf ist wichtig – für jeden! Denn Müdigkeit raubt uns Kraft und hält uns davon ab, das Beste aus uns herauszuholen. Es gibt zahlreiche Ratgeber, die Empfehlungen für den gesündesten Schlaf bereithalten. Ich empfehle nur: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl! Wie viele Stunden braucht Ihr Kind, um ausgeglichen und konzentriert durch den Tag gehen zu können? Wie schläft es abends am besten ein? Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit Ihr Kind morgens von selbst wach wird und ausgeschlafen ist? An Ihren Antworten können Sie sich orientieren.

Von Fernsehen oder anderen digitalen Medien oder technischen Geräten rate ich selbstverständlich ab (Berufskrankheit). Nicht, weil ich ein Feind des gedanklichen Abschaltens bin, sondern weil aus lernpsychologischer Sicht erwiesen ist, dass so alles Lernen und Üben des abends so gut wie umsonst gewesen sind – die mühsam erlernten Vokabeln werden innerhalb weniger Minuten überlagert.

Noch ein paar Seiten zu lesen, beruhigt dagegen und trainiert ganz nebenbei die Lesefertigkeiten. Vielleicht kennen Sie das Phänomen, dass man etwas liest und gleichzeitig über etwas ganz anderes nachdenkt – unser Gedanken bleiben also aktiv, was beim Fernsehen oder Computerspielen meist nicht der Fall ist.

Viele Kinder können Schreibschrift nicht mehr problemlos lesen, geschweige denn selbst in Schreibschrift schreiben. Dabei ist sie für den Prozess des Lesen- und Schreibenlernens von unermesslicher Bedeutung.

Um nur einen Aspekt zu nennen: Die Abstände zwischen den Buchstaben variieren in Druckschrift oft voneinander. Der Prozess des Lesens der eigenen Handschrift wird also dadurch verlangsamt, dass nicht nur die Buchstaben erfasst und aneinandergereiht werden müssen, sondern dass das Gehirn zusätzliche Konzentration benötigt, um im Satzzusammenhang zu erkennen, ob die Buchstaben zum gerade gelesenen Wort oder zum neuen Wort gehören. Ebenso sind einzelne Buchstaben in Druckschrift nur schwer voneinander zu unterscheiden und dies umso schwieriger, je unsauberer die Handschrift: l / L ; f / t ; s / S, z / Z, w / W.

Wortgrenzen, Groß- und Kleinschreibung und manchmal sogar ganze Wortbedeutungen müssen also während des Lesens kognitiv erschlossen werden.

Die Folge: Schnelles Ermüden beim Lesen und Schwierigkeiten, das Gelesene wiederzugeben.

Statistiken zeigen mittlerweile, dass mit einer sauberen Schreibschrift eine bessere Rechtschreibleistung einhergeht.

In aller Regel sind Schulen so organisiert, dass alle Schülerinnen und Schüler die Schule entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß erreichen können. In einzelnen Fällen und besonders in ländlichen Gebieten kann dies viel Zeit in Anspruch nehmen und beispielsweise auch mit Umsteigen oder Wartezeiten verbunden sein. Da erscheint es nur sinnvoll, die Kinder auf dem Weg zur Arbeit einfach mitzunehmen und sie vor dem Eingang des Schulgebäudes aus dem Auto zu entlassen.

Doch diese Sinnhaftigkeit bleibt nur Schein – denn Kinder profitieren auf vielen Ebenen davon, den eigenen Schulweg selbstständig zurückzulegen.

Hier können die langen Gespräche mit Freunden geführt werden, die im späteren Unterricht schließlich nichts mehr zu suchen haben. Hier können neue Bekanntschaften geschlossen werden, Pläne geschmiedet, Frust abgelassen oder Probleme gewälzt werden. Wann sonst am Tag haben die Kinder Zeit dafür?

Und natürlich kommt auch der Kreislauf in Schwung und die erste Sporteinheit des Tages wurde bereits vollbracht – so beginnt die erste Stunde in der Schule nicht mit Müdigkeit und Gähnen, sondern ach und konzentriert.

Viele Menschen unterschätzen, dass das Auto nicht nur ein sehr bequemes Fortbewegungsmittel ist, sondern dass sich diese Bequemlichkeit auch auf unseren Körper überträgt: Ist man mit dem Auto unterwegs, sucht man sich häufig den Parkplatz, der der Eingangstür am nächsten ist. Anschließend steigt man in den Fahrstuhl, um in den zweiten Stock zu gelangen. Den Becher mit heißem Kaffee in der rechten und eine Brötchentüte in der linken Hand – beides unterwegs noch schnell erledigt und selbstverständlich die drei Minuten im Halteverbot direkt vorm Bäcker geparkt. Ich ertappe mich selbst oft genug dabei, dass es mir – habe ich den Tag einmal mit dem Auto begonnen – gar nicht bequem genug sein kann! Bin ich dagegen mit dem Fahrrad unterwegs, stelle ich diese Bequemlichkeitsansprüche gar nicht erst und fühle mich dabei sogar besser! Und sind wir doch mal ehrlich: In den meisten Städten ist es mittlerweile kein Zeitgewinn mehr mit dem Auto unterwegs zu sein.

Und auch hier gilt wie so oft in der Erziehung: Seien Sie Ihrem Kind ein Vorbild!

Nachdem Lücken geschlossen, die Logik der Sprache transparent gemacht und Regelwissen verfestigt wurde, folgt der (aus meiner Erfahrung) anstrengendste Schritt der LRS-Förderung: Das Anerziehen einer effektiven Selbstkontrolle.

Der Begriff Selbstkontrolle umfasst verschiedene Strategien, die Schülerinnen und Schülern mit einer Lese-Rechtschreibschwäche dabei helfen, ihre Fehleranzahl beim Schreiben weiter zu senken.

Vielleicht ist es auch in Ihrem Unterricht so, dass Sie mit den Kindern für die Arbeit alles und das auch noch mehrmals geübt und besprochen haben und Sie eigentlich für die Klassenarbeit ein gutes Gefühl haben. Trotzdem ist es bei Einigen wieder eine 4- geworden und die Fehler, die gemacht wurden, verursachen ein verzweifeltes Kopfschütteln – genau DAS hatten wir doch tausend Mal geübt!

Dieses Phänomen ist LRS-typisch und kommt daher, dass sich das Kind so sehr auf den Inhalt konzentriert, dass die Rechtschreibung in den Hintergrund rückt. Hier zu verlangen, dass die Kinder ihre Konzentration sowohl auf die Beantwortung der Frage als auch auf die Rechtschreibung lenken, wäre zu viel des Guten! Versuchen sie dies, führt das in der Regel nicht zu weniger Rechtschreibfehlern, sondern zu Texten, die kaum zu verstehen und ohne einen erkennbaren roten Faden geschrieben sind.

Aus diesem Grund ist es zu empfehlen, wenn die Kinder beim Schreiben von Texten zunächst ihre gesamte Konzentration auf den Inhalt verwenden.

Ist der Text geschrieben, so kommt der abschließende Schritt der Selbstkontrolle – zu dem zwar dann die meisten Kinder keine Lust mehr haben aus Erleichterung darüber, das Schreiben endlich hinter sich gebracht zu haben -, der jedoch der entscheidende ist, um die eigene Rechtschreibung tatsächlich zu verbessern.

Als erstes wird der geschriebene Text noch einmal gründlich gelesen, um es auf Verständlichkeit und fehlende Wörter hin zu überprüfen. Dies muss mit den Kindern im Vorfeld trainiert werden! Eine gute Leitfrage ist hier “Hast du selbst deinen Text verstanden?”

Anschließend beginnt die gezielte Fehlersuche. Wichtig ist, dass dem Kind klar ist, worauf genau es achten soll. Die Aussage “Lies noch einmal über deine Arbeit und schaue nach Fehlern.” ist oft nicht hilfreich, denn wären den Kindern die Fehler bewusst, wären sie gar nicht erst passiert!

Beispielsweise zunächst nur auf die Groß- und Kleinschreibung zu achten, wäre eine wesentlich sinnvollere Herangehensweise. Hierbei soll das Kind den eigenen Text rückwärts lesen (um nicht vom Inhalt abgelenkt zu werden) und bei jedem Wort noch einmal überlegen, ob es sich um ein Nomen handelt. Je nach Fehlerschwerpunkt kann bei der abschließenden Selbstkontrolle auch nach Doppelkonsonanten, fehlenden Kommata oder harten und weichen Auslauten gesucht werden.

Eine bewusste Aussprache und eine Betonung der einzelnen Silben eines Wortes kann viele Rechtschreibfehler verhindern!

Besonders lange Wörter, die erst einmal als große Hürde erscheinen, werden durch das sogenannte Silbieren in kleinere und vor allem übersichtlichere “Häppchen” gepackt, die dann nacheinander abgearbeitet werden können.

Nehmen wir als Beispiel das Wort Unterrichtsschluss:

Un – ter – richts – schluss

 Typische Fehlerquellen in diesem Wort sind das gedoppelte -r- in Unterricht und das doppelte -s-, welches sich aus der Zusammensetzung der beiden Nomen Unterricht und Schluss ergibt. Durch eine saubere Aussprache des Wortes in Silben werden beide Konsonanten hörbar.

Oft ergeben sich so auch logische Herleitungen der Wörter, deren man sich vorher noch gar nicht bewusst war.

Nehmen wir hier als Beispiel das Wort wahrnehmen:

wahr – neh – men

Eine typische Fehlerquelle in diesem Verb ist 🖋 das h in wahr, denn die meisten Kinder verbinden mit dem gesprochenen “war” die Vergangenheitsform von sein. Setzen wir uns jedoch bewusst mit dem Wort und seinen Bestandteilen auseinander, stellen wir fest, dass “Wahrnehmung” nichts anderes bedeutet, als dass wir etwas als die Wahrheit (an)nehmen.

Dies finde ich persönlich übrigens einen sehr gelungenen linguistischen Schachzug, denn das Wort wahrnehmen impliziert damit, dass die betrachte Sache nicht automatisch auch wahr sein muss.

Einen ausführlicheren Text zum Thema finden Sie hier.

Dinge, die wir nicht gut können, machen uns keinen Spaß!

Dieser Satz trifft mit Sicherheit nicht auf jeden zu und ist auch nicht in allen Lebenslagen passend – doch bei Kindern, die Schwierigkeiten haben beim Erlenen des Lesens und Schreibens, passt er wie die Faust aufs Auge!

Immer wieder lese ich Berichte, in denen es darum geht, dass Kinder in der Schule keinen Spaß mehr haben oder dass Inhalte stärker spielerisch vermittelt werden sollen, damit sie Spaß machen – und so bestenfalls auch besser im Gedächtnis bleiben. Diesem Ansatz stehe ich skeptisch gegenüber. Denn auch wenn es wünschenswert wäre, besteht das Leben nun mal nicht nur aus Dingen, die uns Freude bereiten, sondern zum großen Teil auch aus Pflichten, die uns langweilen, die uns ärgern oder die uns frustrieren.

Für den Fall, dass ein Kind zu denen gehört, die bereits den Spaß an der Verpflichtung Schule verloren habe, möchte ich Ihnen folgende Anregung mit auf den Weg geben: An jeder Aktion lässt sich etwas finden, was uns Spaß macht oder positive Gefühle in uns weckt.

Die Hausaufgaben sind ein Kampf? Stellen Sie sich und Ihrem Kind eine Belohnung in Aussicht! Das abendliche Lesen ist eine Last? Teilen Sie sich die Arbeit und wechseln Sie sich mit Ihrem Kind nach jedem Absatz ab! Die Vorbereitung für das Referat endet im Streit? Auch hier können Sie sich die Arbeit teilen – der eine recherchiert und erzählt, was er herausgefunden hat und der andere macht die Stichpunkte! Das Vokabellernen funktioniert so gar nicht? Fragen Sie sich gegenseitig ab.

Manchmal wird die Arbeit schon dadurch erträglicher, dass man sie nicht alleine bewältigen muss! Wichtig:

Helfen Sie so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich!

So können auch Sie noch jede Menge (wieder) lernen. Eine solche Herangehensweise an Lerninhalte kann für die Bindung zwischen Eltern und Kind sehr stärkend sein, wenn Sie sich gemeinsam zu Verbündeten machen, die einem gemeinsamen Ziel entgegen streben. So darf auch gemeinsam geflucht, geschimpft und gemeckert werden. Doch die gemeinsame Freude über das Geschaffte und das gemeinsame konzentrierte Arbeiten sollte dabei stets überwiegen – auch wenn es manchmal genug Grund zur Beschwerde gäbe, sollten wir unseren Kindern vorleben, in allen Lebenslagen unseren Optimismus zu behalten!

Während Sie diese Zeilen lesen, denken Sie vermutlich „Wie bitte soll ich das alles schaffen? Der Tag hat doch nur 24 Stunden.“ Und ich gebe Ihnen vollkommen Recht, dass hier keine leichte Zeit auf Sie zukommt. Doch ich möchte Sie ermuntern, diese Zeit zu investieren. Es handelt sich um eine Lebensphase Ihres Kindes und von Ihrer Unterstützung wird es ein Leben lang profitieren! Vokabeln lassen sich auch während des Kochens lernen und das Referat lässt sich auch während des Zähneputzens noch einmal durchsprechen. So macht es auch gleich wieder mehr Spaß als am Schreibtisch!

Coming soon

Coming soon

Egal, was Sie sich – im besten Fall mit dem Kind gemeinsam – als erstes vornehmen, seien Sie geduldig mit sich! Veränderungen brauchen Zeit und Ausdauer!

Ist beispielsweise Ihr oberstes Ziel, Ordnung in die Schulsachen zu bringen, so legen Sie den Fokus zunächst nur auf diese eine Sache. Gehen Sie mit dem Kind gemeinsam die Unterlagen für den nächsten Tag durch und achten darauf, ob alle losen Blätter eingeheftet sind, alles leserlich ist, sind alle Arbeiten vorgezeigt, etc. Machen Sie diese Aktivität zu einem Ritual. Erst, wenn das Packen der Schulsachen keinen Grund mehr für Diskussionen darstellt, sondern ein fester Bestandteil des Tagesablaufes ist, gehen Sie zur nächsten Veränderung über.

Dies kann zum Beispiel das tägliche Vokabellernen sein. Im Anschluss an den gepackten Ranzen wird also noch 10 Minuten mit dem Vokabelkasten gearbeitet.

Vermutlich denken Sie gerade “Wann sollen wir das alles noch machen? Der Alltag ist doch so schon so voll!” Doch ich kann Ihnen versichern, dass sich die investierte Mühe lohnen wird und Sie in Zukunft viel Zeit sparen werden durch ausbleibende Diskussionen und die immer größere Selbstständigkeit des Kindes!

Vertrauen ist ein großes Wort und gewinnt überall dort an Bedeutung, wo Großes geleistet werden soll.

Ich möchte Sie an dieser Stelle ermutigen, Vertrauen zu haben! Haben Sie Vertrauen in sich als Lehrkraft! Denn niemand kennt seine Schützlinge besser als Sie! Erlauben Sie sich das Gefühl, besser als jeder andere zu wissen, was gut für Ihre Klasse ist! Nehmen Sie Ratschläge an und entnehmen Sie ihnen, was Ihnen sinnvoll erscheint und vergessen Sie, was sich falsch oder unpassend anfühlt! Folgen Sie Ihrem Bauch und lassen Sie nicht locker, wo ein Kind auf Ihre Hartnäckigkeit angewiesen ist und lassen Sie es dagegen ein wenig lockerer angehen, wenn es Ihnen und Ihren Schülern guttut.

Es gibt viele Faktoren, die aus Kindern starke und selbstbewusste Erwachsene machen können – doch nichts ist wichtiger als ein Heim voller Liebe, Glaube und Vertrauen!

Coming soon

Das Schriftbild von Menschen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche ist häufig durch fehlende Wortgrenzen gekennzeichnet. Das bedeutet, dass die Abstände zwischen den Buchstaben – wird in Druckschrift geschrieben! – so stark variieren, dass alleine durch den Prozess des Lesens für das Gehirn nicht erkennbar ist, ob einzelne Buchstaben zum vorangegangen oder zum kommenden Wort gehören – hier muss durch zusätzliche kognitive Anstrengung logisch und sinnhaft entschieden werden. Diese hohe Denkleistung führt jedoch schnell zu Erschöpfung und erklärt unter anderem die schnelle Unkonzentriertheit, wenn Kinder ihre eigenen geschriebenen Texte lesen.

Aus diesem Grund ist es wichtig beim Schreibenlernen von Beginn an darauf zu achten, dass Wortgrenzen eingehalten werden.

(Die Schreibschrift lässt dieses Phänomen übrigens gar nicht erst entstehen.)

Doch auch im mündlichen Bereich sollten Wortgrenzen Bedeutung finden – hier sind wir Erwachsene oft schlechte Vorbilder. Endungen sollten beispielsweise nicht weggelassen oder verschluckt werden, so dass den Kindern klar wird, dass wir zwar zugunsten des schnellen Sprechens von “Hammer” sprechen, dies aber gründlich ausgesprochen eine Zusammensetzung aus den Wörter “haben” und “wir” ist.

Es gibt Zeiten, da sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Und unseren Schulkindern wird immer häufiger – und dabei mehr oder weniger deutlich – vermittelt, dass sie das, was sie in der Schule lernen, im Leben sowieso niemals wieder brauchen werden. Doch wie sollen sie so Sinnhaftigkeit in ihrer täglichen Arbeit erkennen?

Befindet sich ein Kind in einer Phase, in der einfach alles nur noch zu viel und unübersichtlich und nicht zu schaffen erscheint, setzen Sie sich gemeinsam neue Ziele. Bedenken Sie, dass Ziele erreichbar, messbar und klar definiert sein müssen. “Ich möchte besser werden in der Schule!” ist zwar ein lobenswertes Ziel, doch viel zu allgemein – so ist Frust vorprogrammiert. Auch sollten Ziele, die mit Schule zusammenhängen, nicht als Note formuliert sein, sondern von der Basis aus angegangen werden.

Zum Beispiel “Ich fange eine Woche vor der Klassenarbeit an mich vorzubereiten und schreibe mir am ersten Tag alle Themen auf, die ich lernen muss. Ich teile mir ein, an welchem Tag ich welches Thema lerne und lasse mich jeden Abend abfragen.”

Oder “Ich schreibe mir jeden Abend 10 Vokabeln auf Vokabelkarten für meine Lernkartei und nehme mir weitere 10 Minuten Zeit, um meine Lernkartei durchzugehen.”

Oder “Ich lese jede Nachricht, die ich bei WhatsApp schreibe, noch einmal konzentriert durch, bevor ich sie abschicke und achte dabei besonders auf die Groß- und Kleinschreibung.”

Oder “Egal wie doof oder stressig der Tag war – nach dem Zähneputzen lese ich mindestens noch zwei Seiten mit Mama in unserem aktuellen Buch. Dabei wechseln wir uns nach jedem Absatz ab, damit es für mich nicht zu anstrengend wird.”

Diese Ziele scheinen auf den ersten Blick nicht besonders erfolgsversprechend zu klingen für die nächste Deutscharbeit mit dem Thema “Wortarten und Satzglieder” – doch sie schafft eine Achtsamkeit dafür, dass Lernen mehr ist als der Prozess des Lernens an sich. Lernen heißt auch zu organisieren, zu planen, zu korrigieren, zu wiederholen und und und…

Damit bin ich mit meinen schlauen Bemerkungen am Ende. Behalten Sie bei allen gutgemeinten Ratschlägen – ob von mir oder anderen – immer im Hinterkopf, dass eine Veränderung sich richtig anfühlen und wirklich gewollt sein muss. Sie können Punkte, die sich für Sie oderein Kind Ihrer Klasse nicht gut und richtig anfühlen, getrost ignorieren! Haben Sie Vertrauen in Ihren Instinkt! Probieren Sie aus! Und lassen Sie sich von niemandem das Gefühl geben, dass ein Kind nicht gut genug ist!

All diese Punkte gibt es übrigens auch als fertige Kartei für Sie zuhause. Einfach bestellen, ein aktuelles Ziel fixieren und die entsprechende Karte immer griffbereit haben.