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Spielen verbindet – auch ohne Sprache

Bildungsmaterial von Wachsenlernen Lerntraining Diana Rohrbeck, das die Bedeutung des spielbasierten Lernens hervorhebt. Über einem Schachbrett ist ein Banner mit dem Titel 'WAS WIR VON KINDERN LERNEN KÖNNEN' zu sehen, ergänzt durch den Slogan 'SPIELEN VERBINDET - AUCH OHNE SPRACHE' und ein Motiv eines Baumes mit spielenden Kindern, was die universelle Sprache des Spiels und den Wert des Lernens durch Spiel bei Kindern veranschaulicht.

Ich war mit meinem Sohn auf seinem ersten größeren Schachturnier. Ich selbst bin vollkommen unerfahren, wie es ist, in einem Verein oder einem Club zu spielen oder auch nur einem regelmäßigen Freizeitprogramm nachzugehen, zusammen mit anderen Interessierten. Kein Sportverein, keine Musikschule, keine Pfadfinder, kein Nähstübchen, kein Jugendclub.

Kurzum: Völlige Unerfahrenheit im Bereich „Freizeitgemeinschaft“ von meiner Seite aus.

Ich hatte also keinerlei Erwartungen an unser Wochenende. Wahrscheinlich spielen einfach ein paar Kinder Schach. 

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Kurzer Spoiler: Anscheinend hatte ich doch völlig andere Erwartungen.

Die Ankunft

Wir kamen also einem Freitagnachmittag in der Jugendherberge an. Es herrschte bereits reges Treiben – etwa 150 Kinder waren zum U10-Schachturnier angemeldet. Mit Eltern würden wir also eine große Gruppe unter den Jugendherbergsgästen sein. Mein Sohn würde sicher viele neue Bekanntschaften schließen. Sein Trainer gab ihm im Vorfeld bereits den Hinweis „Schau, ob du ein paar nette Freunde findest. Wenn du beim Schach dabei bleibst, wirst du den meisten Spielern deiner Altersklasse auf den verschiedenen Turnieren immer wieder begegnen.“ 

Mein erster Eindruck

Ich gebe es ehrlich zu: Ich war ziemlich irritiert, wie viele Sprachen hier um mich herum gesprochen werden. Die Gespräche unter den verschiedenen Eltern finden auf Englisch statt – auch für die Kinder scheint dies selbstverständlich zu sein.

Das glich beinahe schon einem Kulturschock, denn ununterbrochen drängte sich die Frage in meinen Kopf „Wie machen die das?“ und vor allem „Wie machen diese Kinder das?„. Als wär es das Natürlichste auf der Welt, wurde zwischen Sprachen gesprungen – notfalls eben auch mit Drei-Wort-Sätzen.

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Für mich, die nach dreizehn Jahren Schule nicht in der Lage gewesen wäre, in einem englischsprachigen Land auch nur 48 Stunden zu überleben (ob dies eine Kritik an der Fremdsprachenvermittlung innerhalb unseres Schulsystems ist oder eine Kritik an meiner eigenen Unfähigkeit, sei hier erst einmal dahingestellt), war dies wirklich beeindruckend – nein, ich wortwörtlich überwältigt von dem, was diese Kinder dort leisteten.

Die ersten Stunden waren somit auch für mich irgendwie aufregend – denn mit wem sollte ich mich in den kommenden zwei Tagen unterhalten? Und wie?

Und dann kam die Erkenntnis

Und plötzlich habe ich es erkannt – Ich habe vor Ort gesehen, was ich in der Theorie schon so oft erzählt habe: 

Sport, Spiel und Musik – drei ganz und gar wunderbare Bestandteile des Lebens – machen es nicht nötig, dass man die gleiche Sprache spricht. Die Verbindung zueinander erfolgt nicht über die Sprache, sondern sie erfolgt über das gemeinsame Interesse. Die Regeln und das Handwerkszeug des Spiels müssen verstanden sein. Dafür ist es jedoch nicht unbedingt nötig, die gleiche Sprache zu sprechen. Ab dann spielt es keine Rolle mehr, welche Sprache der Einzelne spricht. 

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In der Theorie war mir stets klar, dass Sport, Spiel und Musik einen sehr hohen Stellenwert haben in interkulturellen Begegnungen. Nicht ohne Grund ist der Fußballverein auch ein Ort der gesellschaftlichen Integration. 

In der Praxis war ich jedoch noch nie hautnah dabei, wenn ein gemeinsames Interesse den Gebrauch der Sprache zweitrangig macht. 

Nicht jeder, der lernt, hat Spaß dabei!

Aber jeder, der Spaß hat, lernt dabei!

Spielen baut Brücken

Ein Spiel baut Brücken der Verständigung ♥

In der Klasse, im Beruf, mit den Nachbarn – immer wird der erste (und auch zweite) Eindruck eines Menschen über die Sprache definiert. Doch im Spiel zählt die Freude, die Begeisterung, das Miteinander.

Und deshalb hat Spielen auch im Rahmen des Fremdsprachenlernens seine absolute (aber bisher unterschätzte) Berechtigung:

  • Spielen wird in erster Linie mit Spaß assoziiert, während Lernen oft gleichgesetzt wird mit Anstrengung und Mühen – Spiele haben also bereits einen Motivationsvorsprung
  • Im Fokus steht der Sprechanlass, nicht die Grammatik, Syntax, die aktuellen Vokabeln etc.
  • Spielen sorgt insgesamt für eine hohe Sprechermotivation, da der Sprecher selbst mit seiner Handlung im Fokus steht und sich nicht zurücknehmen kann!
  • Aktive Teilhabe am Lernprozess erhöht den Lernerfolg maßgeblich gegenüber passivem Zuhören! 
  • Die Interaktion mit anderen erweitert die am Lernen teilnehmenden Sinne. Während im „normalen“ Lernkontext vorrangig die Sinne „sehen“, „hören“ und „sprechen“ aktiv sind, kommen beim gemeinsamen Spielen auch noch jede Menge Emotionen hinzu.  
  • Spiele leben von sich wiederholenden Abläufen – und Wiederholungen sind genau das, was für ein nachhaltiges Fremdsprachenlernen nötig ist!
  • Treffen die Motivation des Sprechers und ein natürlicher Sprechanlass aufeinander, so ist die Wahrscheinlichkeit schon mal sehr hoch, dass ein Gespräch zwischen zwei Menschen zustande kommt. Sind sich nun auch beide einig, worüber sie sprechen wollen (das Spiel, die Regeln, die Strategie, …), so haben wir auch noch einen kontextbezogenen Wortschatz. Lerner, die ihre neu gelernten Vokabeln und Ausdrücke direkt anwenden können, sind glückliche Lerner!
  • Das Sprechen im Spiel braucht keine korrekte Grammatik und somit wird auch die Fehlerkorrektur als hemmenden Faktor beim Lernen überflüssig.

Lernen mit Spaß

Und nun schließt sich der Kreis…

Schule bemüht sich intensiv darum, Lernhemmungen abzubauen und den Kindern den Zugang zum Lernen mit Freude und Spaß zu erleichtern. 

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An diesem Wochenende hat sich mir bestätigt: All diese Bemühungen wären hinfällig, wenn Freude am Lernen aller Anfang wäre. 

Lernen soll Spaß machen! Dieser Aussage stimme ich absolut zu! Doch nicht nur Spiele machen uns Freude, sondern auch die damit verbundenen Erfolge und Fortschritte. Weckt dieses Thema Ihr Interesse? Dann lesen Sie weiter unter „S wie Spaß“

Wenn Sie immer wieder vor der Frage stehen, wie Sie Ihr Kind zum Lesen begeistern können, dann kann ich Ihnen die Stadtführungen von Stadtspiel-Schnitzeljagd empfehlen. Mit kleinen Rätseln, Mitmach-Aufgaben und kurzen Texten steht hier der Spaß im Vordergrund. Vielleicht ist auch eine Stadt in Ihrer Nähe mit dabei. Oder lesen Sie meinen Artikel dazu, warum ich die Stadtführungen von Stadtspiel-Schnitzeljagd aus voller Überzeugung weiterempfehle.

SPIELE FÖRDERN REGELBEWUSSTSEIN

Mit den Begriffen Üben und Lernen verbinden wir (leider) oft automatisch die Institution Schule.

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Das ist verdammt schade!

Denn unser Alltag bietet uns zahlreiche Möglichkeiten, um das Lernen mit der Welt der Kinder zu verbinden: Mit Spielen!

Die Lerntherapeutin Dr. Dina Beneken beschäftigt sich mit genau diesem Thema. Daraus entstanden ist eine → ultimative Spieleliste.

Denn Fakt ist: Kinder können schon sehr früh ein Bewusstsein für Regeln und Regelmäßigkeiten entwickeln. Und Spielen ist doch die schönste Möglichkeit des Lernens ♥  

Hier ein paar Beispiele*, wie Sie mit Ihrem Kind lernen können, ohne die Schulhefte auspacken zu müssen:

ALLER ANFANG IST DAS SPIELEN

Während meiner Zeit im Kindergarten erlebe ich genau dies jeden Tag: Kinder, die die deutsche Sprache noch nicht sprechen, müssen diese erst noch lernen. Doch wer das Lernen in den Fokus stellt, hat bereits verloren. Es ist das Spiel, das im Vordergrund steht und den Zugang zum Kind und damit zur Sprache ermöglicht.

Welche Erfahrungen ich mache im Bereich „Sprachförderung im Kindergarten“ lesen Sie hier.

Mit Spielen lässt sich übrigens auch schon sehr früh das phonologische Bewusstsein trainieren – eine Kompetenz, die für einen sicheren Schriftspracherwerb unerlässlich ist. Lesen Sie hier weiter, um sich mit dem Begriff der „phonologischen Bewusstheit“ vertraut zu machen.

Diana Selig Die gehirn geniale Vokabelformel für Englisch

Auch meine Kollegin Ilka Kind hat einen Artikel zum Thema Spielen geschrieben und gewährt uns Einblick in ihre ganz persönlichen Empfehlungen. Unter diesem Beitrag finden Sie nicht nur einige weiterführende Links zum Thema „Spielen und Lernen“, sondern auch eine Einladung zur Blogparade zu diesem Thema. Werfen Sie doch direkt mal einen Blick auf diese Seite.

BELIEBTE SPIELE IM KINDERGARTEN

Hier ein paar ganz persönliche Empfehlungen für Spiele*, die von den Kindern im Kindergarten sehr gerne gespielt werden.

 

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3 Comments

  1. […] √ eine Runde Kartenspiel oder Brettspiel – mit Spielen fördern Sie übrigens nicht nur die gute Laune, sondern ganz nebenbei auch noch viele andere Kompetenzen. Die “ultimative Spieleliste” von Dr. Dina Beneken finden Sie in diesem Artikel. […]

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